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Totensonntag
Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag ist in den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz ein Gedenktag für die Verstorbenen. Er ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr vor dem ersten Adventssonntag. Er kann – aufgrund der fixen Lage des vierten Adventssonntages vor dem 25. Dezember – nur auf Termine vom 20. bis zum 26. November fallen.
In der römisch-katholischen Kirche wird dieser Sonntag seit dem Jahr 1970 als Christkönigssonntag begangen, im altkatholischen Kalender wird er „Sonntag vom wiederkommenden Herrn“ genannt. Das Fest betont die Königsherrschaft Christi in Ewigkeit und weist insofern Parallelen zum Ewigkeitssonntag auf. Am Totensonntag oder Gedenktag der Entschlafenen stehen Abschied und Erinnerung an die Verstorbenen im Mittelpunkt. In den Kirchen werden Namen verlesen und Kerzen entzündet. Schmerz und Hoffnung liegen dicht beieinander: Auch die Toten fallen nicht tiefer als in Gottes Hand.
Das Wesentliche
Hoffnung über den Tod hinaus
Es gehört zum Leben und tut doch immer wieder weh: Geliebte Menschen werden plötzlich krank und sterben oder ein Unglück reißt sie mir fort. Sie fehlen so. Und es werden immer mehr.
Von einer Hoffnung über den Tod hinaus spricht der Totensonntag. Dabei wird die Flüchtigkeit und Endlichkeit nicht beschönigt. Und doch gibt es Zukunft, denn Tod und Leben sind in Gottes Hand. Wie diese Zukunft aussehen wird, wissen wir nicht. Doch vielfältig und tröstlich sind die Bilder, mit denen die Bibel sie beschreibt: Gott ruft ins Leben zurück, Tote hören Jesu Stimme und dringen zu ihm ins Leben durch. Wie das Samenkorn in der Erde neue Triebe bildet, so soll auch der Mensch mit einem neuen, ewigen Körper erstehen. In der Hoffnung darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht – auch gegen das Leid und den Tod – gedenken viele Gemeinden am Totensonntag der Verstorbenen. "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." | Ps. 90, 12
Entstehung, Bedeutung und Brauchtum
Der Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, ist ein evangelischer Feiertag, an dem den Verstorbenen gedacht wird. Er findet immer am Sonntag vor dem ersten Advent statt und ist gleichzeitig der letzte Sonntag im Kirchenjahr.
Entstehung des Totensonntages
Am 24. April 1816 wurde der Totensonntag offiziell durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten eingeführt. Er legte das Datum auf den Sonntag vor dem 1. Advent fest.
Mögliche Gründe für die Einführung des Totensonntages sind:
1. es sollte ein Gedenktag für die vielen Gefallenen der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 eingeführt werden,
2. die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise,
3. das Fehlen eines Gedenktages für Verstorbene im evangelischen Kirchenjahr.
Bräuche am Gedenktag:
Rund um das Gedenken an den Tod und den Verstorbenen sind eine Reihe an Bräuchen entstanden, die traditionell am Totensonntag gelebt werden. Hier stellen wir Ihnen einige der Bräuche am Totensonntag vor. Zum festen Bestandteil des Totensonntages gehört der Besuch des Friedhofes. Hier werden die Gräber der Angehörigen besucht, gepflegt und geschmückt. In den meisten evangelischen Gemeinden finden außerdemGottesdienste zum Ewigkeitssonntagstatt. Während des Gottesdienstes wird den Gemeindemitgliedern, die im zu Ende gehenden Kirchenjahr verstorben sind, gedacht. Die Namen dieser Menschen werden verlesen, oft zum Klang der Kirchenglocken. Zusätzlich werden die Verstorbenen in die Fürbitte eingeschlossen.
Tanzverbot am Totensonntag
Der Totensonntag ist ein sogenannter stiller Tag und somit in Deutschland besonders geschützt. Dadurch entstehen am Totensonntag bestimmte Einschränkungen, die je nach Bundesland ganztägig gelten oder auf bestimmte Stunden begrenzt sind. Verboten können je nach Bundesland beispielsweise das Aufführen von Musik in Gaststätten, der Betrieb von Spielhallen und alle anderen öffentlichen und zur Unterhaltung dienenden Veranstaltungen sein.
Der Totensonntag fällt auf dem Sonntag vor dem ersten Advent. Damit liegt der Tag, an dem wir unserer Toten gedenken, in unmittelbarer Nähe zu Adventskränzen, Lebkuchenhäusern, Weihnachtskrippen und farbenfrohen Lichterketten. Mit dem Totensonntag endet das Kirchenjahr und mit dem neuen Kirchenjahr beginnt die Vorweihnachtszeit.Endlich darf festlich dekoriert werden – oder darf man schon vor dem Totensonntag weihnachtlich schmücken?
Der Einzelhandel beginnt bereits vor dem Totensonntag mit dem Dekorieren ihrer Läden. Oft findet man Tannenbäume, Christbaumkugeln und weihnachtliche Lichter in Einkaufszentren und Innenstädten schon Ende Oktober. Der Einzelhandel versucht damit, das lukrative Weihnachtsgeschäft künstlich zu verlängern und mithilfe der weihnachtlichen Stimmung für klingelnde Kassen zu sorgen. Manche Menschen freuen sich über die weihnachtliche Dekoration, andere wiederum würden diese gerne auf den Advent beschränken.
Geschenke und Einladungskarten für den Ewigkeitssonntag
Ewigkeitskarten sind Einladungskarten für den Ewigkeitsgottesdienst. Sie werden von den Kirchengemeinden meist an Gemeindemitglieder verschickt, die im vergangenen Kirchenjahr einen Angehörigen verloren haben. Ewigkeitskarten mit schönen Motiven finden Sie in unserem christlichen Online-Shop.
Neben den Ewigkeitskarten gibt es weitere, kleine Geschenke, die Angehörige in ihrer Erinnerung unterstützen und trauern lassen. Beliebt sind Kerzen und Windlichter mit stimmungsvollen oder christlichen Motiven. Auch Bücher und Hefte bieten Texte zum Trösten und Erinnern. Auf rauhes.de finden Sie eine große Auswahl anGeschenken und Büchern zum Thema Trauerfür Kinder und Erwachsene.