Der ganze Wagner. Ein Mosaik

628 Seiten

Erscheinungsdatum: 07.11.2022, 628 Seiten

ISBN: 978-3-8260-7671-8

58,00€


Detailliertes Inhaltsverzeichnis

 

Vorbemerkung 1

Inhaltsverzeichnis 5 

Grundsätzliches

1 Richard Wagners 200. Geburtstag – Ein Kommentar aus Paris 10

2 Die Geschichte der Wagner-Vereinnahmung. Ein Vortrag 11-17

3 „Hinweg aus Deutschland gehöre ich“ - Der Europäer Richard Wagner.
„Unter Deutschen ein Missverständnis“ (Friedrich Nietzsche). Ein Vortrag 18-32

4 Die Bayreuther Festspiele – Utopie und Niedergang. Eine kleine Festspielgeschichte in sieben Kapiteln 33-48

5 Oswald Georg Bauer: Die Geschichte der Bayreuther Festspiele. 2 Bände.  Eine beispielhafte Dokumentation 49-50

6 Günther Braam: Wagner in der zeitgenössischen Fotografie. Eine mustergültige Edition 51-52

7 Die Briefe Richard Wagners enthüllen einen anderen als den “gängigen” Wagner. Ein Paradebeispiel. Seiten 53-55



Wagner in Politik und Gesellschaft

8 Oswald Georg Bauer: Wagner in Würzburg. Der Beginn einer theatralischen Sendung 59-60

9 Wagner in Dresden. Kapellmeister auf Erfolgskurs im Umkreis der Revolution. Ein Symposiumsband 61-63

10 Herfried Münkler: Marx Wagner Nietzsche. Welt im Umbruch. 64-67

11 Die Bücher von Joachim Köhler: Simplifizierung und Geschichtsverdrehung in der Wagnerliteratur 68-71

12 Der Sündenfall der Künste: R. Wagner, der Nationalsozialismus und die Folgen. Wieder ein überflüssiges, aber symptomatisches Buch aus Bayreuth. 72-74

13 Alex Ross: Die Welt nach Wagner. Eine widersprüchliche, gefühlige, subjektive Abrechnung mit Wagne und seinen Folgen. 75-77

14 Moshe Zuckermann: „Wagner, ein ewiges deutsches Ärgernis“. Hemdsärmelige, verworrene und widersprüchliche Repetition alter Missverständnisse und Vorurteile gegen Wagner 78-81

15 Veit Veltzke: Der Mythos des Erlösers. Eines der sachlichsten Bücher über Richard Wagner, seine Wirkung und den Missbrauch, den seine Nachwelt mit ihm trieb. 82-83

16 Anno Mungen: Hier gilt´s der Kunst. Wieland Wagner. Nichts Neues, aber en Detail unappetitliche Ereignisse aus der Geschichte Bayreuths im chronologischen Tagebuchstil. 84-86

17 Bernd Mayer, Frank Piontek:  Die Geschichte der Juden in Bayreuth und des Judenhasses Bayreuths schon vor Wagner 87-89

18 Anton Seljak: Wagner und das Judentum. Feindschaft aus Nähe? Zu kurz gegriffen, ein überflüssiges Ärgernis 90-92

19 Hitler macht Oper. Propaganda und Musiktheater in Nürnberg 1920-1950    93-95

20 Wagners "Erlösung" und Hitlers "Vernichtung": Ein entscheidender Unterschied. Die konzise Korrektur eines Vorurteils   96-97

21 Zu Unrecht ignoriert: Wagners pazifistische, christliche, antirassistische Bayreuther Spätschriften.    98-116

22 Udo Bermbach: Der Wahn des Gesamtkunstwerks. Richard Wagners politisch-ästhetische Utopie. Eine Revision des Wagnerbildes   117-118

23 Udo Bermbach: Mythos Wagner. Ein Unruhe­stifter vor allem jenseits der Musik.119-120

24 Udo Bermbach. Houston Stewart Chamberlain: Wagners Schwiegersohn – Hitlers Vordenker  121-123

25 Udo Bermbach: Richard Wagner in Deutschland: Rezeption – Verfälschungen in den Bayreuther Blättern 124-126

26 Werner Seiferth: Richard Wagner in der DDR - Versuch einer Bilanz. 127-128

27 Eckart Kröplin: Wagner und der Kommunismus 129-130

28 Musiktheater in der DDR. Oper mit doppeltem Boden. Ein Essay anlässlich einer Buchneuerscheinung 131-135

29 Udo Bermbach: Die Entnazifizierung Wagners. Die Programmhefte der Bayreuther Festspiele 1951-1976  136-137

30 Udo Bermbach: Der anthroposophe Wagner. Rudolf Steiners Wagnervereinnahmung 138-140

 

 

Wagnerorte


31 Giuseppe Sinopoli: Musik im Denk-Labyrinth der Mythen und Kanäle. Autobiographischer Weltabschieds-Roman über Parsifal in Venedig. 143-145

32 Michael von Soden: „Empfänger unbekannt verzogen“. Wagner im Rhein-Main-Gebiet. Eine unterschätze Episode. 146-147

33 Ulrike Eichhorn: Das Lohengrin-Haus in Graupa und Das Richard-Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund: Erforschtes und Erlebtes von Sizzo Stief. Das Dokument eines Kampfes gegen amtspolitische Ignoranz und parteipolitische Arroganz, ob im 3. Reich oder in der DDR 148-150

34 Markus Kiesel, Joachim Mildner: Wahnfried. Das Haus von Richard Wagner. „Hier wo mein Wähnen Frieden fand, Wahnfried sei dies Haus genannt“ 151-152

35 Markus Kiesel, Joachim Mildner, Dietmar Schuth:„Wandrer heißt mich die Welt“. Auf Richard Wagners Spuren durch Europa. Die vollständige Darstellung einer Reiseexistenz.153-155

36 Prachtgemäuer. Wagner-Orte in Zürich, Luzern, Tribschen und Venedig  156-157

37 Eva Rieger: Ein Platz für Götter. Wanderungen in der Schweiz. Kein Buch zum Nachwandern 158-160

38 Das Bayreuther Festspielhaus. Ein opulentes Standardwerk 161

 

Die Familie Wagner bis 1945

 

39 Manfred Eger: Alle 5000 Jahre gelingt es. Richard und Cosima Wagner. Zeugnisse einer außergewöhnlichen Verbindung. 165-166

40 Szenen einer Ehe – Richard und Cosima – Kein ungetrübtes Glück  )
Korrekturen einer Ehe-Legende. 167-176

41 Oliver Hilmes: Herrin des Hügels. Wagner-Witwe mit Festspiel-Fortüne und ihre fatale Wirkung. Die erste umfassende, wissenschaftliche Cosima-Biographie. 177-178

42 Die Tagebücher Cosimas als Offenbarung ihres Einflusses auf Richard Wagners Antisemitismus   179-188

43 Eva Weissweiler: Erbin des Feuers. Friedelind Wagner. Eine Korrektur der Friedelind-Monographie von Eva Rieger  189-190

44 Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth. Die Geschichte Neubayreuths muss neu geschrieben werden. 191-193

45 Albrecht Bald und Jörg Skriebeleit über den Wagner-Enkel Wieland als Nazi und Leiter des KZ-Außenlagers-Flossenbürg 194-196

 46 Ingrid Kapsamer: Wieland Wagner. Wegbereitung und Wirkung. Die erste, umfassende, wissenschaftliche Monographie über Wieland Wagner. 197-198

47 T. Haberfeld und O. G. Bauer: Wieland Wagner. Revolutionär und Visionär des Musiktheaters. Konkurrenzlose Darstellung der Theaterarbeit Wieland Wagners in Bild und Wort. 199-202

 

 

Das heutige Bayreuth

 

48 Brigitte Hamann: Die Familie Wagner bis heute. Uber das uralte Boulevardstück des Bayreuther Wagnertheaters. 205-208

49 Oswald Georg Bauer: Wolfgang Wagner. Konkurrenzlose Materialsammlung und Dokumentation einer bedeutenden Lebensleistung trotz Bayreuther Hofgeschichtsschreibung.209-211

50 2007: Gudrun Wagner: „Ich bin mein Mann!“ Die „heimliche Herrscherin“ von Bayreuth ist tot 212-215

51 Bayreuther Szenenwechsel 2008. 216-218

52 Wolfgang Wagners Erben: Der Kampf ums Festspielhaus 2009. 219-220

53 Wolfgang Wagner stirbt 2010.
Das alte Bayreuth gibt es nicht mehr. Nachruf auf einen Jahrhundert-Impresario 221-224

54 Publik Viewing: Bayreuth ist endlich dort angekommen, wo Richard Wagner nie sein wollte. Die Popularisierung und multimediale Vermarktung der Wagnerschen Festspielidee 225-226

55 Eva Wagners Rückzug aus Bayreuth.  Hügelverbot und Abgang. Die letzte Schlacht des „Atridenclans“ 227-228

 

 

Seitenblicke, Streiflichter, Querbeziehungen


56 "Tristan": Vollendung und Überwindung der Romantik oder Die Herrlichkeit und die Fragwürdigkeit der Liebe. Ein Essay. 231-243

57 Ambivalenzen und Paradoxien: Thomas Manns Verhältnis zu Richard Wagner. Eine Hassliebe. 244-252

58 Wagner und Nietzsche. „Sternenfreundschaft“ und Erdenfeindschaft. Fakten und pikante Tatsachen. 253-261    

59 Manfred Eger: Nietzsches Bayreuther Passion. Ein Musikantenproblem. 262-265

60 Der königliche Mäzen Wagners. Literatur über Ludwig II. zu seinem 125. Todestag.  266-269

61 Wagner & Liszt oder Nehmen und Geben. Europäische Musiker. Ein Vortrag. 270-284

62 Gespräch mit Sieghard Döhring über Wagners ambivalentes Verhältnis zu Meyerbeer. Vom Bewunderer zum Verächter.: 285-288

63 Richard Wagner & Jacques Offenbach. „Verfeindete Brüder“ zwischen Anziehung und Abwehr. Ein Vortrag. 289-311

64 Anatol Stefan Riemer: Die Reinnixen contra Tristan und Isolde. Über divergierende ästhetische Konzepte. 312-316

65 Pepino oder Wagners fortschrittliche Haltung zur Homosexualität..317-330


 66 Richard Wagners Gralsglocken-Klavier. Ein „Besenschrank“ von Eduard Steingraeber.  331-332

67 Wagner-Schüler und -Assistent:  Zum 100sten Todestag Engelbert Humperdincks am 27. September 2021.  333-334

68 „Man müsse mit dem Erhabensten scherzen kön­nen“ (Richard Wagner). Wagnersatiren. 335-337

69 Ein Etikettenschwindel: UA: "Cosima" Opernagmente von Friedrich Nietzsche, rekonstruiert von Siegfried Matthus. 338-340

70 Jonathan Harvey: Wagner Dream. Ohne Wagner-Musik. 341-343

 

Wagnerausstellungen


71 Entzaubertes „Ärgersheim“: Zur Neueröffnung des Richard-Wagner-Museums in Bayreuth am 26.07. 2015. 347-350

72 Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: „Wagners Heimkehr“ 2005. Eine ärgerliche Ausstellung. 351-353

73 Über das Kunstwerk der Zukunft. Großartige Ausstellung im Museum Bärengasse in Zürich 2005.  353-357

74 Einhundert Jahre Martha Mödl. Ich wollte singen, sonst nichts. Helmut Vetters imposante Ausstellung in Bayreuth 2012.   357-358

75 Erstmals wird in einer Ausstellung des Schwulen Museums Berlin ein Tabu gebrochen: Siegfried Wager als Homosexueller: "Bayreuths Erbe aus andersfarbiger Kiste“. 358-36176.

  1. „Richard Wagner und das deutsche Gefühl“ Eine ideologisch missratene, ärgerliche Ausstellung. 362-381

 

Wagner-Aufführungen & mehr

 

77 Die Oper Leipzig eröffnet mit Richard Wag­ners selten gespielter, erster Oper "Die Feen" das Wagnerjahr 2013. 385-387

78 „Das Liebesverbot“ in Meiningen 2010 als Anti-Nazi-Stück. 388-389

79 Zum ersten Mal in der Geschichte der Bayreuther Festspiele werden – aus Anlass des 200sten Geburtstages Wagners die drei vom Kanon der festspiel­würdigen Werke ausgeschlossenen frühen Wagner-Opern „Die Feen“, Rienzi und „Das Liebesverbot“ in Kooperation mit der Leipziger Oper aufgeführt. 390-391

80 "Der fliegende Holländer" im Passionsfestspielhaus Oberammergau 2017. 392-394
 

81 Ratten contra Menschen. Der „Lohengrin“ von Hans Neuenfels in Bayreuth 2010. Gespräch über eine filmische Idee. 395-397

82 Die 100. Bayreuther Festspiele auf dem künstlerischen Tiefpunkt mit einer „Tannhäuser“-Verhunzung von Sebastian Baumgarten & Thomas Hengelbrock. 398-400

83 Zwei verhunzte Tristan Aufführungen in Wiesbaden und Köln 2009. Eine Empörung. 401-403

84 Eine fulminante Aufführung von „Tristan und Isolde“ von Stefano Poda beim Maggio musicale Fiorentino: Neubeginn des Festivals und Abschied vom guten alten Teatro Comunale. 404-405

85 Christoph Marthalers und Anna Viebrocks „Tristan“ in Bayreuth 2005 - Ladegehemmtes Spießer-Endspiel. Eine Werk­destruktion in Bayreuth. 406-408

86 Katharina Wagners absurde Neuinszenierung bei den Bayreuther Festspielen 2015. Der unbedeutendste „Tristan“ der neuern Bayreuther Festspielgeschichte. 409-411

87 Harry Kupfers „Tristan und Isolde“. Friedhof der Liebe. Ein Grabmal für den „schönsten aller Träume“412-413

88 Klaus Guths Züricher „Tristan und Isolde“ 2008, opulent verrätselt. 414-415

89 Wagner in Italien 2008. Chéreaus „Tristan und Isolde“ in Mailand und Federico Tiezzis „Parsifal“ in Neapel. 416-419

90 Grandioser Auftakt des Wagner und Verdi-Jahres in Venedig. Einer der gegenwärtig besten Verdi- und Wagnerdirigenten, Myung-Whun Chung dirigiert Tristan & Otello 2013. 419-422

91 In der Post-Holocaust-Spaß-Gesellschaft angekommen. Doch das Lachen bleibt einem im Halse stecken. 423-426

92 Wieviel Kunst braucht das Land oder das Missverständnis der „Meistersinger“ Ein Vortrag. 427-445

93 Nürnberg im Amphitheater oder „Die Meistersinger“ in Leipzig als griechisch inspiriertes Fest demokratischer deutscher Bürger-Utopie im Sinne Wagners.446-448

94„Meistersinger“ in Mannheim – Ein ironisches, sehr menschlicher Rollen- und Maskenspiel à la Comedia dell Arte ohne alle "deutschen Traumata". 449-450

95 Die Geburt des Dramas aus der dem Geist der Musik. Hartmut Haenchens und Pierre Audis "Ring" am Waterlooplein bricht mit falschen musikalischen Aufführungstraditionen. 450-453

96 Der mutigste „Ring“ nach Chéreau: Der Kampf ums Gold bzw. Erdöl korrumpiert alle Systeme. Frank Castorfs sensationeller Bayreuther "Ring" 2013/2016. Ein revolutionäres Stationen- bzw. Anekdotendrama aus post-DDR-Weltsicht. 454-465

97 Das „Ring“ – Wunder in der Provinz. 466-467

99 Stefan Herheims Götterdämmerung in Berlin: Kofferrücken, die Karikatur eines Wagnertenors und das Auskehren der Bühne nach Brünnhildes Schlussmonolog468-470

100 Parsifal in Berlin 2015: Dmitri Tcherniakov inszeniert kein Bühnenweih­fest­spiel über Erlösung durch Askese, sondern eine Parabel über Sehnsüchte von unerlösten Männern nach befreiter Sexualität.  Daniel Barenboims hingegen dirigiert ein weihevolles „Weltabschiedswerk“ 471-474

101 Stefan Herheims "Parsifal" 2008 in Bayreuth. Zaubertheater über die Erlösungs­be­dürftig­keit des Mannes, aber auch des Werkes in der deutschen Geschichte. 475-478

102 Richard Wagners „Parsifal“ im Theater Chemnitz: Dernierenbericht über ein faszinierendes blasphemisch-ironisches „Bühnenkirchweihfestspiel“ von John Dew 479-480

103 „Das Bilder-Oratorium „Hasifal“ statt Wagners „Parsifal“ oder Ein Bayreuther Todesritual mit Zivilisationsmüll, einem Friedhof der Kunst und Voodoo. Der überschätzte Christoph Schlingensief 2004. 481-483

104 Der Gralskelch im Polareis. Erlösungssehnsucht einer in Eiseskälte gefangenen Hightech-Zivilisation. Der Filmregisseur Werner Herzog inszeniert Richard Wagners „Parsifal“ in Valencia. 484-486

Wagner-CDs und -DVDs

 

105 CD „Das Liebesverbot“. Musikalische Rehabilitation eines Frühwerks in Frankfurt 489-490

106 DVD „Rienzi“ im Geiste Hitlers, in Leni-Riefenstahl-Ästhetik. Ein deutsches Missverständnis 491-492

107 CD Ein Jahrhundertmitschnitt des „Tristan“ aus Bayreuth mit Martha Mödl unter Herbert von Karajan von 1952. 493-494

108 Richard Wagner: "Tristan und Isolde" in Orange mit Birgit Nilsson und Jon Vickers.  Ein Sommernachtstraum der anderen Art. 495-496

109 CD Christian Thielemanns Bayreuther „Ring“. Ein Exempel an Langsamkeit und schlechter Aufnahmetechnik, zudem musikalisch fragwürdig. 497-499

110 Zwei konträre historische „Ringe“ auf CD erwecken Sehnsucht nach den Zeiten großen Wagnergesangs und großer Wagnerdirigenten und Ärger über die Selbstherr­lichkeit weit­verbreiteten Mittel­maßes in sogenannten Wagner-Metropolen. Die „Ring“-Gesamt­aufnahmen von Hans Swarowsky und Günter Neuhold im Vergleich. 500-503

 111 Konträre DVD-Editionen: Der „Ring“ in Weimar als spielerische, ironische, theatralische Familiensaga contra cineastische Endzeitvision als technoides Fantasy-Bildertheater in Valencia. 504-506

112 DVD: Anthony Pilavacchis „Ring“ in Lübeck. Entstaubtes Welttheater aus dem Geist Thomas Manns. 507-508

113 Auf CD: „Parsifal“ mit Martha Mödl aus dem ehemaligen „Winter-Bayreuth“ Stuttgart. Ein Gastspiel in Paris 1954. Nicht nur politisch, auch künstlerisch eine Sensation. 509-510

114 CDs: Zurück in die Zukunft. Ausgrabungen von maßstabsetzenden Trouvaillen des Wagnergesangs. 511-513

 

Nachrufe, Würdigungen

 

115 Heroine mit menschlichem Format. Der „Zauberkasten“ Martha Mödl. Ein Nachruf auf die letzte Tragödin des Musiktheaters,2001 & Das letzte Interview: „Weil ich Angst vor der Stille habe“ 517-526

116 Astrid Varnay – Die Bette Davies unter den Wagner-Heroinen. Nachruf auf eine der größten Wagner- und Strauss-Sängerdarstellerinnen 2006: „Tu nichts, das nicht etwas bedeutet“    527-535

117 Birgit Nilsson, die Assoluta des Wagnergesangs. Nachruf auf eine einzigartige Sängerin. 2006 & Das letzte Interview: „Die Stiere haben ihre Füße immer auf der Erde.“536-548


118 Als König Marke und Gurnemanz wie "Die Stimme Gottvaters". Nachruf auf den Bassisten Kurt Moll. 549-550

119 Keine „schöne“ Stimme, aber ein zuverlässiger Wagnersänger. Nachruf auf den Tenor Manfred Jung 2017. 551-553

120 Wieland Wagners „Kindertrompete“. Der letzten noch lebenden „Neubayreuther“ Sängerdarstellerin Anja Silja zum 80. Geburtstag am 17. April 2020. 554-556

121 Finnische Urgewalt des Singens. Dem Bassisten Matti Salminen zum 75. Geburtstag. 557-558

 

 

Wagneraufführungspraxis

 

122 Der unvergleichliche Wagnerdirigent Arturo Toscanini. 561-564

123 Isolde Schmid-Reiter: Worttonmelodie. Die Herausforderung, Wagner zu singen. Über „Vaterländischen Bel Canto“ und sängerische „Entgrenzung“ statt „unleidlicher Wagnerischer Liebesbrüllerei“ (Hofmannsthal) 565-567

124 Es sind viele Fragen offen.
Gespräch mit dem Bayreuther "Tristan"-Dirigenten Peter Schneider über Wagners Aufführungspraxis. 568-570

125 571 Plädoyer für einen „anderen“ Wagner. Gespräch mit Hartmut Haenchen über die Aufführungspraxis Wagners. Neue Wagner-Impulse aus Amsterdam5 71-577

 

 

Zur Wagnerbiographik

 

126 Ein neues Wagner Lexikon (2013). Masse statt Klasse. Opulenz ist nicht alles. 581-582

127 Eckart Kröplin: Richard Wagner-Chronik. Unpraktikables Nachschlagewerk. Ein Überblick über die unter-schiedlichen Wagner-Chroniken 583-584

128 Der Wagnerbiograph Martin Gregor-Dellin. Probleme der Wagnerbiographik. Ein Vortrag. 585-592

129 Spinnweben, Weihe, Wurstsalat. Eine der überflüssigsten Wagner-Biographien. 593-595

130 Zwei exemplarische Kurzbiografien mit den Essentials der Werke, Werkideen, Lebensthemen und künstlerischen Kernprobleme Wagners von Egon Voss und Martin Geck 596-598

131 Eine Mischung aus Faszination und Grauen. Martin Geck: Richard Wagner – Keine Wagner-Biographie. Das ultimative Wagnerbuch zu Wagners 200. Geburtstag. 598-600

 

Literaturverzeichnis 601-616

Register 617-627


 

„Ein ganz wunderbares, lehrreiches und aufschlussreiches Buch, allen Wagnerianern und sonstigen Operngehern wärmsten empfohlen“


"Ein Buch für alle Wagner-Freunde zum Lesen und Schmökern, herrlich!"


Ralf Weikert  auf Facebook



Anthony Pilavacchi "Eine Bibel"  auf Facebook


Rezension:

Dieter David Scholz: "Der ganze Wagner" bei Königshausen & Neumann

Gelebte Mosaiken


Ein gewaltiger Band von weit über 600 Seiten, der dem Rezensenten Achtung abnötigt, aber auch etwas Angst einjagt ist Dieter David Scholz‘ Der ganze Wagner- Ein Mosaik mit dem Untertitel Gesammeltes aus 30 Jahren: Rezensionen, Vorträge, Essays, Kommentare, Nachrufe & mehr. Muss man das alles lesen, um sich ein Urteil erlauben zu dürfen? Ich glaube nicht und habe mich auf drei Kapitel beschränkt, auf Das heutige Bayreuth, Wagneraufführungen & mehr und Wagneraufführungspraxis, hoffe, dass sie exemplarisch für das Ganze sind, und habe mir vorgenommen, peu à peu auch die anderen Kapitel rein zum Vergnügen zu lesen, denn das dürfte garantiert sein.  Außerdem habe ich mir aus dem Namensregister einen Namen herausgesucht und habe ihn in unterschiedlichen Kapiteln des Buches aufgesucht. Es handelt sich um Christian Thielemann, gleichermaßen mit Wagner wie mit Bayreuth verbunden.


Dessen Wagnerbuch würdigt Scholz eines reinen Verrisses, nennt es „eine der überflüssigsten Wagner-Biographien überhaupt“. Auch als Dirigent findet Thielemann kaum Gnade vor des Autors Ohren, da „er kräftig auf die Pauke haut“ (Rienzi), und Publikumszuspruch ist der „von seinen Fans“. Anlässlich des Bayreuther Tristan mit Isoldenwechsel will sich der Autor „nicht an Spekulationen beteiligen“, teilt dem Leser jedoch trotzdem mit, was gemunkelt wurde. Dem Ring von 2013 stellt er den Petrenkos gegenüber, der „erfreulicherweise alles deutschtümelnd Weihevolle“ vermied, was indirekt ein Verriss von Thielemanns sein dürfte. Ganz schlecht kommt die Ring-Aufnahme weg, die schon in der Überschrift als „Ein Exempel an Langsamkeit und schlechter Aufnahmetechnik, zudem musikalisch fragwürdig“ abgekanzelt wird. Nicht nur zu anderen Dirigenten, sondern zum Meister selbst wird der Berliner Dirigent als unwürdiger Kontrast hingestellt mit dem Hinweis auf dessen Aussprüche „langweilige Kerle“ und „Stimmung ist gar nichts!“


Nun ist das Buch keineswegs ein Pamphlet gegen ungeliebte Dirigenten, rein zufällig stieß die Rezensentin auf dieses Thema, das nur einen vergleichsweise beschränkten Platz einnimmt.

An erster Stelle von Das heutige Bayreuth steht eine Rezension von Brigitte Hamanns Die Familie Wagner, ein Buch, dass die uneingeschränkte Zustimmung von Scholz erfährt mit einem „keine hat es besser besprochen als Brigitte Hamann“. Das wird ausführlich und nachvollziehbar begründet, und die Rolle von Winifred, die nach dem Krieg Hausverbot in Bayreuth hatte, wird durch Buch wie Rezension mit einem „Hitler wird erst durch Bayreuth gesellschaftsfähig“ zutreffend eingeschätzt. Die Wagner-Gattin  allerdings, und nicht nur an dieser Stelle, sondern wiederholt als „Steigbügelhalter Hitlers“ zu bezeichnen, ist übertrieben, dieses Attribut dürfte Franz von Papen zukommen. Gut nachvollziehen kann man die Einschätzung von Oswald Georg Bauers Dokumentation über Wolfgang Wagner als „Steinbruch“ für spätere und kritischere  Forschungen, ein Rundfunkbeitrag über Gudrun Wagner lässt diese durch die vielen Zitate zur Selbstcharakterisierung wieder lebendig werden.


Immer wieder löst der Autor Bewunderung für sein Wissen, aber auch seine Bereitschaft zu urteilen aus, so im Beitrag Wagners Erben, in dem es um die Verhinderung von Nike Wagner  /Mortier zugunsten der beiden Töchter Wolfgang Wagners geht. Man bemerkt seine Leidenschaft für Wagners Musik in dem Verteidigungskampf gegen Modernisierungsmätzchen, wie sie Katharina ins Feld führt, um an die Macht zu kommen. Andererseits ist er zu einer nüchternen Würdigung des Werkstattgedankens bereit und in seinem Urteil ausgewogen. Und man weiß zu schätzen, dass er stets Rücksicht darauf nimmt, für welches Medium er gerade schreibt oder spricht. Von Nike Wagner stammt der Vergleich der Wagners mit den Atriden, bei denen jeder jedem nach dem Leben trachtete, und der wird von Scholz gern zitiert, so auch im Kapitel über Eva Wagners Rückzug aus Bayreuth nach angeblichem oder tatsächlichem Hausverbot. Und wieder scheint Thielemann um die Ecke zu linsen.


Sehr interessant sind die Beiträge, die unter dem Thema Wagneraufführungspraxis zusammengefasst sind, insbesondere der über Toscanini, von dem man nicht gedacht hätte, dass er mit einem „größter Komponist des Jahrhunderts“ für Wagner den Italiener Verdi auf den zweiten Platz verwies. Nachdenklich wird man, wenn man liest, dass die in die USA emigrierte Friedelind Wagner behauptete, ihr Großvater hätte sicherlich Hitler abgelehnt und wäre auch aus Deutschland geflohen wie sie. Da muss man doch mehr als einmal schlucken und ist Scholz dankbar dafür, so Interessantes zu vermitteln.


Aus dem Block Wagneraufführungspraxis interessieren sicherlich besonders die Gespräche mit zwei Wagnerdirigenten, mit Hartmut Haenchen und mit Peter Schneider. Es ist bewundernswert, was der Autor den beiden Dirigenten entlocken kann, sei es ein „vorurteilsbelastet“ für die Meistersinger oder die Unterschiede zwischen der Münchner und der Bayreuther Partitur der Walküre. Und wer ahnte schon, dass der Walkürenritt verfälscht wird, wenn nicht die kurze erste, sondern die zweite Note betont wird.


Man kann sicher sein, dass auch die anderen Kapitel, so über CDs und DVDs, über Wagnerorte, über Wagner in Politik und Gesellschaft und vieles mehr so anregend und wissensbereichernd sind wie die hier besprochenen und sollte dieses Buch als großen Schatz betrachten. Natürlich gehören auch eine Bibliographie und ein Personenregister dazu. (Dieter David Scholz: Der ganze Wagner – Ein Mosaik; Königshausen & Neumann Würzburg 2022; ISBN 978 3 8260 7671 8)


Ingrid Wanja (Operalounge)



Kleine Anmerkung des Autors: Leider hat die überaus freundliche Rezensentin die m. E. wichtigsten Unterkapitel nicht einmal erwähnt: Wagner und die Homosexualität, Wagner und Offenbach,  Liszt, König Ludwig II., Nietzsche, Antisemitismus, Cosima etc....zu schweigen von den Aufführungs- und Buchrezensionen Schade. Und den Titel der Rezension finde ich einfach unsinnig!


Rezension erschienen in: Das Orchester, 2/24 , Seite 62


Dieter David Scholz Der ganze Wagner Ein Mosaik. Gesammeltes aus 30 Jahren: Rezensionen, Vorträge, Essays, Kommentare, Nachrufe & mehr

Königshausen & Neumann, Würzburg



Das Thema „Richard Wagner und der Antisemitismus“ hat den Musikkritiker und Autor Dieter David Scholz fest im Griff. Aus seiner Dissertation entstand ein mehrfach weitergedachtes Standardwerk. Scholz erörterte, dass Wagners teils misanthropische Invektiven gegen Juden „nur“ publizistische Theorie, sein Verhalten im Leben gegen diese aber meist von wohlwollenden, mitunter auch zweckorientierten Zielen bestimmt war. Immer war es Scholz, der das „Pump­genie“, den „Kunstrevolutionär“, den Tierfreund und von manchen als Frauenversteher betrachteten Wagner als den großen Unverstandenen betrachtete. Wagner, das von allen politischen Lagern und Fangemeinden missverstandene Zentralgestirn der europäischen Kultur – bis heute. Nicht selten musste Scholz den Meister gegen krude Regiekonzepte und fragile Sängerleistungen verteidigen. Das tat er mit einem enormen Kenntnisstand und mit Seitenblicken auf Offenbach und Meyerbeer lieber als auf Adorno, Marcuse und Bermbach.
Jetzt hat er eine Sammlung von Vorträgen, Rezensionen und Würdigungen gebündelt – zur Beweisführung und Legitimierung seines Lebenswerks, das um den Mauerfall begann und bei den Sendeanstalten der ARD kulminierte. Mitunter ließen sich Anlass und erstes Erscheinen der Texte nicht mehr ermitteln. Dieter David Scholz war oft präsent, teilte mit knappen Worten und kurzen Sätzen hohes Lob und erbitterten Tadel. Er machte nie ein Hehl daraus, dass für ihn nach Sternen wie Birgit Nilsson und Ramón Vinay kaum andere Gottheiten des hochdramatischen Gesangs vorstellbar waren. Anders als Walvater Wotan, der im Ring des Nibelungen auf einen Paradigmenwechsel durch Siegfried hofft, waren für Scholz – resümiert man diese kürzeren und längeren Beiträge – Aufstiegschancen einer jüngeren Generation ins Wagner-Firmament so gut wie ausgeschlossen. Scholz ist ein Getreuer aus der Nachwelt, der fast nur der Vergangenheit Kränze windet.
Einerseits hat Scholz die Beiträge sorgfältig für die Drucklegung durchgesehen, andererseits weist er auf eventuelle Wiederholungen hin. Gerade weil Scholz als vielgereister Musikkritiker einen außerordentlich weiten Vergleichshorizont hat, ist es bedauerlich, dass er sich in dieser Auswahl auf die von allen Medienvertretungen hinreichend gewürdigten Wagner-Leuchttürme fokussiert. Neben einer Ring-DVD aus Weimar fehlen viele Vorstellungen aus seinem Kernbeobachtungsgebiet Mittel- und Norddeutschland.
Erfreulich wären persönliche Kurzbeobachtungen gewesen, welche Konsequenzen die von Scholz begleitete Epoche der deutschen Wiedervereinigung und die Globalisierung für die Wagner-Rezeption hatten. Hier gilt’s vor allem der Kunst mit dem hohen Anspruch „hart, aber gerecht“.


Roland Dippel

Anmerkung des Autors: Auch Herr Dippel hat offenbar mein Buch nicht ganz durchgesehen (was bei 600 Seiten für einen Kritiker ja auch zuviel verlangt wäre), sonst hätte er nicht schreiben können, ich hätte mich nur auf Leuchttürme kapriziert, ich hätte nur Sterne wie Nilsson.,Varnay und Co gelten lassen. Ich habe listenweise auch junge Sängerinnnen  und Sänger gewürdigt und gefeiert! Auf seinen Vorwurf: Natürlich fehlen viele Vorstellungen auch aus Mitteldeutschland. Das ich ja auch nur eine Auswahl. The best of and the worst of... Sonst wäre das Buch doppelt so dick geworden. Auch ist es kein Buch über Wagner in Mitteldeutschland. Mein Horizont ist weiter gesteckt. Mitteldeutschland ist nicht der Nabel der Welt.  Und an persönlichen Beobachtungen mangelt es nun wahrlich nicht.

Die Konsequenzem der Wiedervereiningung und der Globalisierung für die Wagner-Rezeption ist ein Thema für sich. Auch das hätte zu weit geführt.


Schließlich: Die wichtigsten Unterkapitel werden nicht einmal erwähnt: Wagner und die Homosexualität, Wagner und Offenbach, Wagner und Liszt, Wagner und König Ludwig II., Nietzsche, Wagners Antisemitismus, Cosima etc....meine Beiträge zu Bayreuth und seine politischen Verstrickungen wurden ignoriert Die Darstellung der Geschichte der Bayreuther Festspiele, die Beiträge zur aktuelleb Lage der Bayreuther Festspiele  Zu schweigen von den vielen Aufführungs- und Buchrezensionen, Ausstellungsberichten und Gesprächen über Aufführungspraxis  u.s.w. . Schade.

Worum es mir ging, wurde nicht erkannt!